Den Querulanten schmeckt es nicht.

Den Querulanten schmeckt es nicht. Rennt, alle, die ihr jetzt die Rauchschwaben der Wahrheit auch nur leicht in der Nase kitzeln erahnen könnt und sie als wohligen Nebel über ruhigen Boden interpretiert. Rennt! Rennt für eure gewohnte Wahrnehmung.

Die folgenden Gedanken sind für langsame Geher gedacht:

Süß, ist die Lust an der scheinbaren Ehre, die ihr uns versprecht. So süß. Sei fleißig, so bist du Teil des süßen Lebens. Süß… diese ach so säuselnde Sinneswahrnehmung. Süß macht alles einfach. Medizin schmeckt besser und Endorphine sorgen im Gehirn dafür, dass einfach alles nicht so mehr schlimm ist. Süß, ja diese trügerische Kurzzeit-Verführung… sie blendet! Denn süß ist im Leben oft der Anfang, beim Dinner nur das Ende. Süß ist zuckerkristallklare Täuschung, süß ist das Beste. Süß ist leicht. Jeder kann süß! Süß geht immer! Süß ist oberflächliches Glück.

Sauer ist Aufbruch. Kontrast. Neues. Komplexität, die wieder erkennbar ist. Wir machen im Leben die Erfahrung saurer Erkenntnis. Es fühlt sich frisch an. Neu. Etwas holprig vielleicht am Anfang, weil mühsam. Aber sauer ist gleichzeitig viel versprechend und lustig. Gehirn sei dank. Sauer ist gelb und anregend. Anregend für Aufbrüche. Alles neu macht das Sauer.

Salzig ist Trauer und Verliebt sein. Tränen und zu viel des guten Stoffs. Salzig ist Freiheit, Ozean, Unendlichkeit. Salzig gibt Feuer, Würze, Erotik. Das gewisse Etwas. Salzig ist klar, rein und sauber. Naturverbunden geben wir uns der Prise hin, die erst Erlebnisse so richtig formt. Salzig ist unverblümt. Echt. Salz macht einem nichts vor.

Bitter. Oh, bitter. Bitter ist bedauerlich. Bitter möchte eigentlich süß sein und hat es nicht geschafft. Bitter fühlt sich schwer an. Neidisch. Bitter ist Reue und Erleuchtung. „Wer braucht hier eigentlich bitter?“

Bitterkeit ist die hohe Kunst des Reflektierens. Lernen aus Fehlern. Offenheit für Lösungen. Bitter ist Neuaufzeigung, Andersartigkeit. Bitter ist unscheinbar und oft vergessen und beiseite gelassen. Bitter ist Zukunft.

Umami ist noch nicht angekommen. Irgendwas zwischen fleischig und wohlschmeckend, aber ein bisschen was von Glutamat ist sowohl in der Bedeutung als auch im Geschmack. Vorgegaukelte Intensität. Umami ist Lüge und Verrat an Authentizität.

Und nur die Querulanten werden sagen, das ihnen die bunte Mischung an unreinen Geschmäckern nicht schmeckt. Nur die, die alle Nuancen genießen, fühlen, riechen und ihre Auswirkung verstehen werden die Fehler in der Komposition aufgezeigt werden.

Den Querulanten schmeckt es nicht. Rennt, rennt für eure gewöhnliche Sinneswahrnehmung.

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