Besondere Tage

Ich habe heute viel über Tage gelernt: Es gibt gute, es gibt bessere, es gibt sie als weniger gut verpackte Lügen und es gibt begrenzt viele.

Ähnlich ist es mit Lebenslagen. Sie sind vielseitig, sie sind fordernd, sie sind wahnsinnig verlockend und manchmal eine unkluge Entscheidung. Aber eines sind sie niemals: Schlecht. Für irgendwen, für irgendwas, für die kleinste Gehirnzelle oder das größte Potenzial: Alles sind Erfahrungen, die einen Menschen zum Menschen machen. Alles sind Wege, die einen Menschen prägen, die ihn – hoffentlich und im besten Fall – schneller reifer und vollkommener werden lassen, bevor man im Regal verschimmelnd dahinsiecht, wie unverkaufte, braune Bananen zum Sonderpreis.
Dann doch lieber noch einmal ein paar Samen sähen, einen Gang zurück nehmen, hinabsteigen vom hohen Ross und von vorn beginnen. Es gibt keine schlechten Zeiten. Es gibt nur besondere Tage.

Diese Tage, diese oft verdammten 24 Stunden oder 86400 Sekunden. Sie lassen uns Spielraum für alles: Gute Momente, negative Talfahrten, süßes Nichtstun und vor allem viel harte Arbeit. Und ich meine damit vorrangig Arbeit an sich selbst. Neben all den Erwartungen, die unser Umfeld an uns stellt, möchte ich mich persönlich in Zukunft mehr fragen (müssen), was ich von Umständen halte, was mein Bauch dazu sagt, wie ich mich damit fühle und was ich mit meiner Reaktion bei anderen bewirke. Selbstbestimmung ist wohl das Schlüsselwort. Unabhängigkeit kann man dann noch oben drauf legen.

Diese Aussage sollte nicht falsch verstanden werden, es geht mir nicht darum, mich in Zukunft zu einem Egomonster mit ausgeprägter Ellenbogenmentalität zu mutieren; es geht darum, sein selbstbestimmtes Ich nicht aus dem Auge zu verlieren, sich selbst zu vertrauen und weniger anfällig zu sein, sich anderer Seelen zu eigen zu machen, um in und durch sie das persönliche Glück zu spüren. Oder gar zu erwarten. Das wird Scherben zurücklassen, das garantiere ich.

Der Glücksgedanke ist dabei nicht neu, einfacher wird er dennoch nicht. Ein schlauer Mensch hat mal gesagt: „Glück ist, wenn man’s merkt!“
Und das ist für manche Menschen leichter gesagt, als getan. Diese Menschen werden leichter von der Sonne geblendet, finden es verführerisch die kurvige Rutsche ins Tal zu sausen. Für mich soll sich das nun ändern: Der Berg ist da, die Wanderschuhe sind geschnürt, auf geht es, das Glück, den Höhenrausch zu spüren, bevor er an einem vorbei gesaust ist auf dem Weg nach unten.

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Und nur eins ist sicher: Wie immer dieser Tag des Anstiegs aussehen wird, er wird in jedem Fall besonders.

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